Biologie & Lebensweise

das Verhalten von Marder, Waschbär und Siebenschläfer

  • Marder
  • Waschbär
  • Siebenschläfer

Marder Biologie & Merkmale

Familie: Otter, Iltisse, Nerze und Wiesel gehören zur Familie der Marder. Bei uns sind die echten Marder verbreitet (Stein- und Baummarder) wobei wir hauptsächlich mit Steinmardern konfrontiert sind.

Äußerliche Merkmale: Marder haben einen langgestreckten, schlanken Körperbau und ihr Fell ist vorwiegend braun bis schwarz gefärbt. Mehrere Arten haben eine auffällige Gesichtszeichnung mit weißen Bändern. Der bei uns verbreitete Steinmarder hat eine Kopfrumpflänge von 40 bis 54cm und eine Schwanzlänge von 20 bis 30cm bei einem Gewicht von 1,1 bis 2,3kg.

Lebensraum & Vorkommen: Die Marder sind nahezu weltweit verbreitet wobei ein Großteil der Marderarten in Eurasien vorkommt. Während die meisten Marderarten ausgesprochene Waldbewohner sind, bevorzugt der Steinmarder offeneres, buschbestandenes oder felsiges Gelände. Er kommt als Kulturfolger so auch oft in Parkanlagen oder menschlichen Siedlungen vor. Dann wird er häufig als Dachmarder oder Hausmarder bezeichnet. Sie werden in freier Wildbahn durchschnittlich drei Jahre alt, können aber unter idealen Bedingungen in menschlicher Obhut auch bis zu 18 Jahre alt werden.

Nahrung: Viele Marder sind vorrangig Fleischfresser und nehmen je nach jahreszeitlichem Angebot auch pflanzliche Nahrung auf. Die Steinmarder sind ausgesprochene Allesfresser. Sie erbeuten Nagetiere, Vögel und Eier, Amphibien und Insekte, nehmen aber auch Beeren und Früchte auf. Wenn sie in Hühnerställe oder Taubenschläge eindringen, wird durch das Umherflattern der Vögel ihr Tötungsreflex wiederholt ausgelöst. Obwohl sie nicht alle Vögel fressen können, erbeuten sie doch oft den gesamten Bestand.

Fortpflanzung: Weibliche Marder tragen in der Regel nur einen Wurf pro Jahr aus. Zwischen der Begattung und Geburt können Monate liegen wobei die Trächtigkeitsdauer zwischen 30 und 60 Tage beträgt. Steinmarder werden zwischen 15 und 27 Monaten geschlechtsreif. Die Paarung erfolgt im Sommer und die Weibchen bringen im Frühling (März, April) den Nachwuchs zur Welt. Ein Wurf umfasst normalerweise drei bis vier Junge die nach zwei Monaten entwöhnt werden und bis zum Herbst selbstständig sind.

Verhalten: Der größte Teil der Marderarten lebt dämmerungs- oder nachtaktiv. Am Tage verwenden sie Baue oder andere Unterschlupfe als Versteck. Viele Arten können schwimmen und gut klettern. Zumeist sind sie ganzjährig aktiv. Steinmarder leben hauptsächlich als Einzelgänger und haben ein ausgeprägtes Revierverhalten. Sie können ein aggressives Verhalten zeigen, wenn sie eine Verletzung ihres Territoriums vermuten.

Waschbär Biologie & Merkmale

Äußerliche Merkmale: Waschbären haben eine Körperlänge von 21 bis 71cm. Sie können dabei zwischen 3,6 und 9kg wiegen. Sie lassen sich gut an ihrer charakteristischen, schwarz-weißen Gesichtsmaske erkennen. Waschbären haben eine starke haptische Wahrnehmung. Bekannt sind sie dadurch für das ‚waschen‘ ihrer Nahrung.

Lebensraum & Vorkommen: Waschbären kommen ursprünglich in den USA, von Kanada bis Mexiko vor. Auf dem europäischen Kontinent sind sie, vor allem durch das Aussetzen, als Neozoen in Deutschland verbreitet. Aufgrund Ihrer Anpassungsfähigkeit gibt es im gesamten Verbreitungsgebiet größere Populationen in Städten, mit bis zu 150 Tieren pro Quadratkilometer zum Beispiel in Kassel. Während die meisten Tiere nur wenige Jahre alt werden, können Sie durchaus bis zu 16 Jahre Alter erreichen.

Nahrung: Waschbären sind klare Allesfresser. Neben Insekten, Würmern und Käfern wird auch pflanzliche Nahrung wie mit hohem Kaloriengehalt wie Obst und Nüsse bevorzugt. Sie sind eher Sammler als Jäger und fressen daher eher Amphibien als Vögel und Kleinsäuger.

Fortpflanzung: Nach der Paarung im Februar bringen die allein lebenden Weibchen nach 65 Tagen Tragzeit zumeist drei Junge zur Welt. Im Alter von sechs bis neun Wochen können diese zum ersten Mal die Wurfhöhle verlassen um im sich im Verlauf von weiteren zwei Monaten allmählich von der Mutter zu trennen. Um höhere Sterblichkeitsraten zu kompensieren steigt in Zeiten mit hoher Mortalität der Anteil von trächtigen Weibchen stark an.

Verhalten: Nehmen Waschbären eine Gefahr wahr, flüchten sie gerne auf Bäume und zeigen sich dabei als gute Kletterer. Sie meiden offenes Gelände. Ein Verhalten für das Waschbären bekannt sind, dass aber hauptsächlich in Gefangenschaft beobachtet wird, ist das ‚waschen‘ von Nahrung. Es ist zu vermuten, dass es sich dabei um eine Leerlaufhandlung handelt, die die Nahrungssuche nach Kleinlebewesen an Flussufern imitieren.

Siebenschläfer Biologie & Merkmale

Äußerliche Merkmale: Durch seinen buschigen Schwanz erinnert der Siebenschläfer an ein Eichhörnchen. Das mausähnliche, nachtaktive Nagetier hat große, schwarze Augen und rundliche Ohren. Siebenschläfer wiegen nur etwa 70 bis 160 Gramm bei einer Körperlänge zwischen 13cm und 18cm wobei der Schwanz nochmal 11cm bis 15cm misst.

Lebensraum & Vorkommen: Siebenschläfer gibt es überall in Kontinentaleuropa bis nach Persien. Sie leben dabei gerne in Laubwäldern mit Baumlöchern als Schlafquartier oder größeren Gärten mit Vogelhäuschen oder Dächern als Unterschlupf.

Nahrung: Siebenschläfer bevorzugen fettreiche Nahrung wie Bucheckern, Eicheln, Kastanien und Haselnüsse um genügend Fettreserven für Ihren Winterschlaf aufbauen zu können. Während der Sommermonate ernähren sie sich aber auch von frischen Knospen, Früchten, Pilzen und Insekten, sowie vereinzelt von Eiern und kleinen Vögeln aus Nestern.

Fortpflanzung: Bereits einen Monat nach Ende des Winterschlafs beginnt die Paarungszeit des Siebenschläfers. Nach 30 bis 32 Tagen, normalerweise zwischen Anfang August und Mitte September kommen dann vier bis sechs, manchmal bis zu 11 Junge zur Welt. Bereits nach drei bis vier Wochen können sie feste Nahrung aufnehmen und müssen schnell viel Futter finden um sich auf den bevorstehenden Winterschlaf vorzubereiten.

Verhalten: Der Winterschlaf der Siegenschläfer dauert länger als sieben Monate, nämlich von September bis Anfang Mai. Mit abgesenkter Körpertemperatur und stark verlangsamtem Herzschlag vermindern sie ihren Energiebedarf. Zur Vermeidung eines Zelltodes gibt es ein bis zwei Aufwach- und Aufwärmphasen während des Winterschlafs.