Marder | finden & fernhalten

so werden Sie Marder & Co wieder los

Letzendlich erfolgreich ist es, ein Haus dauerhaft - mit Hilfe eines Dachdeckers - mardersicher zu machen.
  • Untermieter identifizieren
  • Zugänge finden
  • effiziente Abwehr

Marder, Waschbär & Siebenschläfer entdecken

Während der Marder früher im Hühnerstall für Schrecken sorgte, sind heute eher Steinmarder in Haus und Auto ein Ärgernis. Nicht nur die lauten Geräusche in der Nacht sind störend – auch in Garagen und Schuppen hinterlässt der Marder Verunreinigungen in Form von Exkrementen (Kot, Urin), Beuteresten oder kostenintensiven Beschädigungen an Isolation, Kabeln und Schläuchen.

Wenn man vermutet, dass ein Steinmarder sich eingeschlichen hat, sollte man zunächst die Spuren untersuchen. Waschbären, Katzen, Mäuse oder Siebenschläfer verursachen zum Teil ähnlich störende Geräusche.

Mit Hilfe von ausgestreutem Material wie Mehl, Sand, Sägespänen oder Schlagschnurkreide kann man den Übeltäter bestimmen. Anhand der Pfotenabdrücke lässt sich dann, wie im Neuschnee, feststellen, ob es sich um einen Marder, Waschbär oder Siebenschläfer handelt. Die Pfoten des Marders sind etwa in der Größe Vergleichbar mit Katzenpfoten, unterscheiden sich jedoch durch ihre fünf Zehen samt Nagel. Außerdem hinterlässt der Marder Kot (Losung) von 8-10cm Länge und 1-2cm stark. Dieser hat eine gedrehte Spitze und ist meist durchsetzt von Beuteresten wie Haaren, Federn und Obstkernen.

Komfortable Aufklärung bietet eine sogenannte Wildkamera. Wenn Sie sich unsicher sind, welcher Vierbeiner in Ihrem Dach sein Unwesen treibt, können wir mit Gelenk- und Wärmebildkameras zweifelsfrei feststellen, um welches Tier es sich handelt.

Einschlupflöcher finden & schließen

Wenn ein Marder bereits eingezogen ist, gilt es im nächsten Schritt alle Einschlupflöcher zu finden und zu beseitigen. Marder sind gute Kletterer – nutzen Fassadenbegrünung (Wein, Efeu, Geißblatt), Rankhilfen, Kaminholz oder über das Haus ragende Bäume als Aufstiegshilfe. Wenn nicht schon aufgebogene Anschlussbleche, Mauerlöcher, Belüftungsschlitze, rottende Verbretterung, defekte Dachfenster oder defekte Dachziegel den Zugang ermöglichen, findet der Marder zwischen Dachrinne- und pfanne einen Eingang. Marder sind in der Lage, Dachziegel hochzudrücken, um sich einen Eingang zu verschaffen. Nun richtet sich der Steinmarder komfortabel ein.

Damit wird klar, warum Marder nicht nur ein Problem für ältere Dächer sind. Im Rahmen des ersten lippischen Mardertages erklärte Jens Eickmeyer: „Es kommt immer wieder vor, dass wir erst wenige Jahre alle Dächer sanieren müssen“. Im Falle einer Neueindeckung raten wir zu Flachdachpfannen, um hier schon möglichst wenige Schlupflöcher zu bieten. Auch um herauszufinden wie der Marder ins Haus gelangt, hilft es, die geharkten Sandflächen anzulegen und Spuren zu beobachten.

Daraus ergeben sich die folgenden Punkte, um ein Haus mardersicher zu machen:

  • Fassadenbegrünung und Rankhilfen müssen so angebracht sein, dass der Marder damit keinen Zugang zu den Dachflächen bekommen kann.
  • Der Zustand der Anschlussbleche, Dachziegel und Verbretterungen sollte kontrolliert und diese, falls notwendig, repariert werden, um nicht als Mardertüren zu dienen. Jedes Loch ab 35mm stellt einen potenziellen Einschlupf für Marder dar. Daher sollten diese geschlossen werden. Achtung: Um bereits im Haus befindlichen Tieren Fluchtmöglichkeiten zu bieten, müssen nur nach außen öffnende Klappen angebracht werden.
  • Bäume sollten insgesamt mindestens zwei Meter Abstand zum Haus halten. Wertvollen Bestand sollte man mit Metallmanschetten oder Elektrozaun sichern, um das Hinaufklettern des Marders zu verhindern.

Obligatorisch sollte es sein, den Marder nicht durch Futterquellen anzulocken. Komposthaufen mit Küchenabfällen oder Futternäpfe für Haustiere stellen eine beliebte Futterquelle auch für andere Nagetiere dar.

Im Rahmen seines Vortrages „Marder in Haus und Auto“ erläuterte Gregor Klar vom Landesjagdverband NRW, warum der Fang eines Marders keine gute Lösung darstellt – einem gefangenen Tier rückt schnell eine neuer Marder nach, um dessen Revier zu besetzen. Selbst die Bejagung konnte bisher keinen regulierenden Effekt auf die Steinmarderpopulation bewirken.

Dauerhaften Erfolg verspreche es das Haus, zum Beispiel mit Hilfe eines Dachdeckers, mardersicher zu machen.

Marder bekämpfen: vergrämen & aussperren

Marder vergrämen

Vergrämung bedeutet, dass man es dem Marder in seinem neuen Zuhause so unangenehm wie möglich macht. Er fühlt sich zum Beispiel schon gestört von wiederholten Umräumaktionen auf dem Dachboden. Ähnlich wie bei einem Weidezaun kann man den Marder auch durch Elektrozäune mit einem leichten elektrischen Schlag vertreiben.

Der Handel bietet weiter auch Marderschutzsensoren, zum Beispiel für den Motorraum, die den Marder mittels Ultraschallgerät und mehr als 100 Dezibel Schalldruck fernhalten sollen. Auch Anti-Marder-Sprays werden angeboten. Man muss jedoch beachten, dass viele Produkte auch auf Haustiere, wie Hunde und Katzen, negativ wirken.

Der Erfolg der Vergrämungsmethode hängt dann allgemein davon ab, ob es gelingt, die Tiere zu überraschen. Da die Marder schlau und lernfähig sind, erkennen sie recht schnell, wie sie mit den Störungen umgehen, diese umgehen oder sogar ignorieren können.

Marder aussperren

Die einzig zuverlässige Methode einen Marder fernzuhalten, ist es ihn auszusperren. Wie vorhergehend beschrieben, sollten alle Einstiegsmöglichkeiten gefunden und verschlossen werden.

Dabei muss man darauf achten, den Marder nicht auf dem Dachboden einzusperren. Muss er selbst versuchen sich zu befreien, kann einiges zu Bruch gehen. Einzelne Marder gehen nachts auf die Jagd und mit ein wenig Lärm kann man ihm auch die Gelegenheit zur Flucht einräumen. Die sicherste Variante ist aber nur, eine nach außen öffnende Klappe anzubringen.

Während des Frühjahres, etwa zwischen März und Juli, darf man den Marder nicht aussperren. Dann könnte es sein, dass man ein Muttertier von seinen Jungen trennt. Diese würden einen qualvollen Hungertod sterben und sich ein unangenehmer Verwesungsgeruch, von eher unzugänglicher Stelle, ergeben.

Kükendraht als Marderschutz am Auto!

Auf deckungsarmen Straßen nutzen Steinmarder gerne auch Motorräume als Versteck und zur Nahrungsbevorratung. Wenn ein Auto dann von einem Marderrevier in eine anderes umgeparkt wird, zieht es oft die Attacken des Revierinhabers auf sich. Im Gegensatz zu den vorgenannten Vergrämungsmitteln ist Kükendraht unter dem Motordraht eine einfache, effektive Lösung.

Marder scheuen unebenen Boden. Gegen Kabel und Dämmmattenverbiss schützt auch eine mardersichere Garage. Weitere Möglichkeiten und gefährdete Leitungen zu schützen sind Schutzschläuche aus hartem Kunststoff oder regelmäßige Reinigung, um Duftspuren fremder Marder zu entfernen.

rechtliche Aspekte

juristische Tücken bei der Bejagung von Marder & Co.

  • die Bejagung

    Die Bejagung der Marder oder anderer ungebetener Gäste muss rechtlich vorbereitet werden. Als freilebende, herrenlose Tierarten unterliegen Marder und Waschbären grundsätzlich dem Jagdrecht. Obwohl sie damit jagdbares Wild darstellen, benötigt man wohl in den allermeisten Fällen eine Ausnahmegenehmigung der unteren Jagdbehörde. Haus und Hof wird dem befriedeten Gebiet zugeordnet und eine Jagd ist daher nicht ohne Weiteres möglich. Aus Sicherheitsgründen ist die Jagd in Wohnsiedlungen, Gärten, Grünanlagen oder auf Friedhöfen gesetzlich verboten.

  • Ausnahmegenehmigungen

    Ausnahmegenehmigungen werden zum Beispiel zur Gefahrenabwehr oder Tierseuchenbekämpfung erteilt. Im Jagdgesetz ist geregelt, dass die Jagdausübung grundsätzlich nur auf land-, forst- oder fischereiwirtschaftlich genutzten Flächen durchgeführt werden darf. Damit verbundenen ist der Jagdbezirk. Die Befugnisse liegen hier beim Grundeigentümer oder einem Jagdpächter. Die Sicherung eines befriedeten Grundstücks oder von Gebäuden liegt entsprechend auch in der Verantwortung der Eigentümer.

  • keine langfristige Lösung

    Doch auch wenn man ein Jagdinteresse ausreichend begründen kann und eine Genehmigung erhalten hat, wird es schwierig, die schlauen Raubtiere zu erwischen. Marder sind lernfähig und es stellt eher die Ausnahme dar, ein Tier mit vertretbarem Aufwand innerhalb weniger Wochen zu fangen. Lebendfallen müssen bis Fang mindestens zweimal täglich kontrolliert werden. „Aber Letzterer verspricht allenfalls einen Punktsieg. Eine langfristige Lösung ist er nicht“, erklärt Dr. Jürgen Eylert von der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung in Bonn.

  • zuständige Ansprechpartner

    Die Regulation der allgemeinen Populationen von Wildtieren in besiedelten Bereichen einer Stadt unterliegt zuerst keiner konkreten behördlichen Verantwortung. Sobald jedoch eine Sicherheitsgefährdung von Wildtieren ausgeht, sollte umgehend die Polizei verständigt werden. Scheint das Tier krank zu sein oder wenn Seuchengefahr besteht, muss außerdem der zuständige Veterinär hinzugezogen werden.